Massai

Massai – Stolze Krieger im Umbruch

Stolze Krieger in auffallend roten Gewändern, die mit langen Speeren durch die Savanne ziehen, getrieben von dem Drang nach Freiheit und Unabhängigkeit – so werden die Maasai, das wohl bekannteste Volk Ostafrikas, in zahlreichen Filmen und Büchern dargestellt und immer wieder ihre Schönheit hervorgehoben. Aber sie sind auch traditionelle nomadische Viehhirten, die immer auf der Suche nach den saftigsten Weidegründen für ihre Rinder, Schafe und Ziegen sind. Heute leben die Massai vorranging in der Masai Mara und dem Amboseli-Nationalpark Süd-Kenias und in der Serengti im Norden Tansanias, ursprünglich kamen sie wohl aus dem südlichen Sudan und dem Nildelta.

Viele von ihnen sind über die Jahre sesshaft geworden, seit immer mehr ihrer Gebiete zu Naturschutzreservaten umgewandelt wurden. Die Massai gehören ebenso wie die Samburu und Turkana der nilotischen Sprachfamilie an. Sie selbst bezeichnen ihre Sprache als Maa, viele sprechen aber auch Swahili und Englisch.

Für die Massai sind ihre Rinder die wichtigste Lebensquelle, je mehr, desto besser und größer ist das Ansehen eines Mannes unter seinesgleichen, aber 50 Stück sollten es schon sein, erst dann ist man ein „richtiger“ Mann. Die Massai glauben, dass der Regengott Ngai, der auf dem Mount Kenya wohnt, ihnen alle Rinder dieser Welt geschenkt hat. So sind sie nicht nur Hirten ihrer eigenen Herden, sondern sind auch der Meinung, dass sie jedem zu jeder Zeit Tiere wegnehmen dürfen, da sie diese dadurch ja nur befreien und dem eigentlichen Bestimmungsort zuführen.

Lernen Sie das Leben der Massai kennen, während einer Safari-Reise in die Masai Mara.

Hauptnahrungsmittel sind das Blut, die Milch und Fleischbrühe. Um an das Rinderblut zu gelangen, das auch für Saroi, eine Art traditionellen Cocktail aus frischem Blut und Milch benötigt wird, werden die wertvollen Tiere nicht getötet; Das Blut wird aus der Halsvene eines Rindes direkt abgezapft, es wird nur so viel entnommen, dass das Weiterleben gesichert ist und anschließend wird die Wunde verbunden und versorgt.

Die Frauen leben mit ihren Kindern in Hütten aus getrocknetem Kuhdung, mehrere dieser kraalartigen Hütten einer Familie zusammen werden von Dornenbüschen umzäunt, so dass Nachts auch die Tiere hier sicheren Unterschlupf vor Raubtieren finden.

Die Krieger – die Morani – hingegen wohnen nicht mit den Frauen zusammen, sie haben eigene Hütten ausserhalb dieses Bereiches.

Massaimänner haben oft mehrere Frauen, mit denen sie bei Nacht die Hütte teilen. Jede Frau hat eine eigene Hütte, in der sie mit ihren Kindern lebt. Die Frauen sind weitestgehend für die Pflege der Hütten, das Kochen, die Kleidung zuständig.

Massai-Jungen hingegen streben schon von klein auf danach, in den Kreis der Jäger aufgenommen zu werden.

Das Leben der Massai wird auch weiterhin von den vielen Zeremonien und Riten aus alten Zeiten durchzogen. Sehr bekannt dürfte der Sprungtanz der Männer sein, bei dem derjenige gewinnt, der am höchsten springen kann und so seine volle Manneskraft zeigt.

Über die Jahre haben die Massai gelernt, ihr tradtitionelles Leben sehr gut zu vermarkten, der Tourismus ist ein wichtiger Bestandteil ihres Einkommens geworden.

So betreiben sie an der Westseite der Gebirgskette kommunalen Weidebau und erwirtschaften mit hervorragenden, auf Ökotourismus ausgelegten Lodges (z. B. Ol Donyo Lodge oder das Kampi ya Kanzi) die finanziellen Mittel, um trotz traditionellen Nomandenlebens ein modernes Leben mit Schulbildung und funktionierendem Gesundheitswesen zu ermöglichen.